Aussicht Riedberger Horn

Berge, Natur, saftige Wiesen. Das – und noch so einiges mehr – macht für mich meine Heimat aus. Auf Berge zu steigen, zugegebenermaßen, zählte lange Zeit nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Irgendwie habe ich Höhenangst, wobei das in meinem persönlichen Fall bestimmt nur “eingebildet” ist. Denn wenn ich wirklich will, kann ich diese Furcht vor der Höhe überwinden und teils sogar ausblenden.

Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich am Meer noch wohler. Und trotzdem: Berge mag ich mittlerweile richtig gerne. Im Frühling, Sommer und Herbst. Auch im Winter, sofern nicht allzu viel Schnee liegt. Denn Skifahren ist und bleibt ein No Go für mich. Klar, früher war ich auch ein bis zwei Brettern unterwegs, bin sogar Skirennen gefahren. Sehr erfolglos. Irgendwie ist Geschwindigkeit nicht mein Ding. Außer beim Laufen.

Was ich an Bergtouren wesentlich lieber mag, ist der Aufstieg. Beim Gang nach unten fühle ich mich hingegen oft unsicher, tipple gefühlt auf der Stelle und gehe bei steilen Abschnitten gerne mal auf allen Vieren. So oder so: Wenn ich nach einer Wanderung wieder zurück bin, habe ich meistens dieses gute Gefühl mitgebracht, etwas geschafft zu haben. Oft glüht der Kopf, die Schuhe sind voller Dreck, die Vorboten eines Muskelkaters sind spürbar (ja, auch als Marathonläuferin!). Ich bin immer verschwitzt, manchmal sind die Ohren etwas zu. Unterwegs grüßt man sich, spürt die Natur besonders intensiv, und ohne Brotzeit geht man eigentlich nie auf den Berg. Das alles gehört für mich dazu.

Wer auf den Berg steigt, dem würde ich Folgendes empfehlen:

-In Gesellschaft macht eine Tour auch doppelt Freude. Grundsätzlich ja. Aber zieht man alleine los, nimmt man die Natur, die Atmosphäre, die Begegnung mit Tieren einfach noch bewusster wahr. Dann am besten irgendjemandem Bescheid geben, wann man wo unterwegs ist und ein Handy mitnehmen. Lässt sich unterwegs ja ausschalten 😉

-Klar, das Wetter sollte passen. Ist es zu nass (und schmierig) oder droht ein Gewitter, ist eine Bergtour natürlich nicht ratsam. Aber manchmal macht es bei bedecktem Himmel genauso viel Spaß wie bei Sonnenschein, da einfach viel weniger andere Wanderer unterwegs sind.

-Eine Brotzeit mitnehmen. Ohne die wäre eine Bergtour keine Bergtour. Ich brauche zudem immer Wechselkleidung, weil ich spätestens auf dem Gipfel durchgeschwitzt bin und – selbst im Sommer – sonst total frieren würde.

-Abstieg nicht unterschätzen. Konditionell ist der Aufstieg natürlich wesentlich fordernder. Beim Hinunterwandern ist hingegen die Muskulatur mehr gefragt. Am besten schon vorab trainieren! Und sich eben nicht mit den letzten Kräften auf den Gipfel schleppen und “vergessen”, dass auch der Rückweg anstrengend ist.

-Ich will bewusst keine Ausrüstungstipps oder andere klassischen “Was nehme ich auf eine Bergtour mit-Listen” erstellen. Eins sei jedoch gesagt: Wanderstöcke – am besten Teleskopstöcke – sind Goldwert. Vor allem für den Abstieg.

-Auch wenn es selbstverständlich ist: Abfall wieder mitnehmen, Respekt und Rücksicht gegenüber Tieren, Natur und anderen Wanderern, Respekt und Vorsicht auch hinsichtlich der Herausforderungen, die eine Bergtour mit sich bringt.

Hier ein paar Bilder vom Gipfel des Riedberger Horns (1.787 m) zum Genießen:

Mein Startpunkt war Grasgehren – für den Auf- und Abstieg habe ich jeweils eine knappe Stunde gebraucht, wobei ich relativ gemütlich unterwegs war.

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