Sieg ist so viel mehr als Stillstand

In meinem (Berufs-)Leben habe ich schon viel geschrieben. Das hier dürfte aber mein persönlichster Artikel sein. Und ehrlich gesagt traue ich mich nur deshalb ihn zu veröffentlichen, weil mein Magazin zum aktuellen Zeitpunkt eh kaum jemand kennt.

Es war der 3. Oktober 2008. Ein Tag, ein Meilenstein – allerdings mit einer jahrelangen Vorgeschichte. Es war der Tag, der mein Leben veränderte. Nicht so sehr, wie mein Leben im Oktober 2020 verändert wurde – dazu irgendwann einmal mehr –, aber dennoch einschneidend. Denn ich war mir nicht sicher, ob ich die nächsten 24 Stunden überleben werde. Da ich diesen Bericht hier schreibe, ist nun der Spannungsbogen wohl nicht allzu groß. Überleben hat offensichtlich geklappt. 

Aber von vorne. Oder besser gesagt: noch weiter zurück. Ins Jahr 1995 – es war Dezember. Eine vermeintlich harmlose Grippe hatte mich erwischt. Tagelang fehlte mir der Appetit, und ich nahm ab. 3 Kilogramm in etwa. Noch heute kann ich mich erinnern, als ich in eine beigefarbene Jeans schlüpfte, die im Gegensatz zu vorher richtig locker saß. Ein angenehmes Gefühl. Damals wog ich um die 65 kg bei einer Größe von 1,71 m und brachte nun rund 62 kg auf die Waage. Mehr Bedeutung maß ich dem Ganzen nicht zu. Als nach den Weihnachtsferien die Schule wieder losging, bekam ich Komplimente. Ob ich denn abgenommen hätte? Gut würde ich nämlich ausschauen! Dies zu hören, das fühlte sich so gut an. So verdammt gut – und so verdammt ungewöhnlich. 

An dieser Stelle muss ich erneut ein paar Jahre zurückspringen. In eine Zeit, die ich am liebsten aus meinem Leben ausradiert hätte. Ich war ungefähr 11 oder 12 Jahre, Schülerin am Gymnasium. Bis dato sportlich, fröhlich, selbstbewusst, gesegnet mit einer so großartigen Familie. Ich wuchs „alleine“ bei meiner Mama auf, verbrachte sehr viel Zeit bei Oma und Opa – die Kindheit hätte glücklicher nicht sein können. Doch mit Beginn der Pubertät änderte sich das mit dem Glücklichsein. Wie so viele Teenager bekam ich Hautprobleme. Akne. Bis heute ein Wort, das ich nicht mag. 

Für meine „männlichen“ Mitschüler wurde ich zu einer Zielscheibe. Wurde gehänselt. Heute würde man sagen, gemobbt. Jeden Tag. Dass ich so hässlich sei, musste ich mir anhören. Mir Zeichnungen ansehen, auf denen ich mit einem Gesicht mit „Scheißbollen“ gemalt wurde. Wie gut ich doch aussehen könnte, wenn man das Gesicht abschneiden würde. Das ging über Jahre so. Ich weiß, dass ich mit meiner Mama hätte reden können. Müssen. Wir hatten schon immer ein so enges und so perfektes Verhältnis. Doch ich habe mich geschämt. So sehr, dass ich mich niemandem anvertraute. Dachte ich anfangs noch, dass meine Mitschüler vielleicht Spaß machten, glaubte ich irgendwann aber, dass ich wirklich so hässlich bin. So furchtbar. Dass ich eigentlich überhaupt nicht mehr da sein möchte. 

Ein Ende und ein neuer Beginn

Zu Beginn der elften Klasse war dann meine Schmerzgrenze endgültig erreicht. Das Schuljahr hatte bereits begonnen, als ich eines Tages nach dem Unterricht zu meiner Mama ins Büro platzte und ihr mitteilte, dass ich nicht mehr aufs Gymnasium gehe. Keinen einzigen Tag mehr. Obwohl ein Wechsel eigentlich nicht mehr möglich war, konnte ich doch noch auf die Fachoberschule umswitchen. Sozialer Zweig, mein Praktikum im Kindergarten startete sofort. Von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern wurde ich ausnahmslos akzeptiert. Mehr noch. Schon nach wenigen Tagen war ich voll in die Klasse integriert, fand sogar neue Freunde. Gehänselt wurde ich nie mehr. Im Gegenteil, ich bekam plötzlich Komplimente – als ich nach besagter Grippe abgenommen hatte. 

Eigentlich hätte jetzt ja alles gut sein können. Ich hatte Spaß in der Schule und im Praktikum, verstand mich super mit meinen Klassenkameraden/-innen, war ein paar Kilo leichter und meine Haut besserte sich ebenfalls ein bisschen. Doch scheinbar war im Laufe der Jahre ein Teil meiner Seele zerbrochen und erholte sich nicht „einfach wieder so“. 

Kurz nach meinem 18. Geburtstag im Januar 1998 begann eine rasante Talfahrt auf meiner Gewichtskurve. Mittlerweile wog ich rund 55 Kilogramm, und auch wenn ich immer noch „ansehlich“ war, bekam ich mehr und mehr besorgte Äußerungen als Komplimente hinsichtlich meiner Figur zu hören. Und so schlimm das klingt, es fühlte sich fast noch besser an. Es war, als würde mein Kopf „Besorgnis“ mit „Fürsorge, Wertschätzung und Interesse“ verwechseln. Mein Speiseplan (einen richtigen Plan hatte ich allerdings nie) bestand mittlerweile fast ausschließlich aus Gemüse, Salat, Obst und Magermilchprodukten. Essen fand ich nach wie vor super – und aß auch gerne viel – doch eben nur die wenigen „erlaubten“ Lebensmittel. 

Als ich im Frühjahr mein Abitur mit einer Note von 1,8 schaffte, wog ich nur noch 45 Kilogramm. In rund einem Vierteljahr nahm ich 20 Kilogramm ab und der Körper litt genauso darunter wie meine Seele. Ich hatte zwei Jahre keine Periode mehr, verlor massenhaft Haare (trotz meiner „Mähne“ war das ein ganz schlimmes Gefühl), und ich war so schwach, dass ich abends nicht einmal mehr ausgehen konnte. Auf der Straße hörte ich, wie andere über mich tuschelten, „da ist wieder die Dürre“, oder mich schlichtweg anstarrten.

Meine eigene Körperwahrnehmung funktionierte – entgegen dem typischen Krankheitsbild der Magersucht – hervorragend. Ich fand mich selber viel zu dünn und wusste von Anfang an, dass ich krank war. Und dennoch konnte und schlussendlich wollte ich es nicht ändern. Paradoxerweise ging mir schon immer alles, was mit Kranksein und einer „Patientenrolle“ zu tun hat, total gegen den Strich. Ich mag es nicht einmal, wenn mir jemand gute Besserung wünscht, auch wenn das ja lieb gemeint ist. Man könnte sagen, ich habe eine Krankheits-Allergie. 

Ein trügerisches Schutzschild

Doch die Magersucht mochte ich irgendwie. Denn sie gab mir das Gefühl, geliebt zu werden. Klingt wahrscheinlich ziemlich bescheuert, aber so war es. Es war eine Art Schutzschild, eine Art Fürsorge-Garantie, und auch ein bisschen der Joker, den ich jederzeit ziehen konnte, wenn ich doch nicht mehr weiterleben möchte. Denn ich wusste, dass diese Krankheit tödlich enden wird, wenn ich so weiter mache. Doch selbst die Warnungen diverser Ärzte ließen mich kalt. Mich, den Teilzeit-Hypochonder. 

Ich könnte jetzt noch seitenweise über die Jahre schreiben, in denen mich die Magersucht fest im Griff hatte. Ich könnte von meinen ambulanten Therapien berichten, von meinem Besuch einer Selbsthilfe-Gruppe (der für mich ein einmaliges Horrorerlebnis war – ich hatte das Gefühl dort werde ich erst so richtig krank. Wobei ich hier nur für mich sprechen und dies auf keinen Fall verallgemeinern möchte). Ich könnte über die unzähligen Versuche schreiben, wie ich es schaffen wollte, wieder normal zu essen – und immer wieder gescheitert bin. Doch ich habe eine andere Botschaft, die ich mit diesem Bericht vermitteln will, deshalb werde ich das nicht weiter vertiefen.

Kapitel Nummer 2

Zu dieser Geschichte gehört dennoch ein weiteres Kapitel, man könnte es auch „Teil 2“ nennen. Das Schlimmste während den rund zwei Jahren Magersucht war, meine Mama immer wieder so traurig und so verzweifelt zu erleben. Sie hatte natürlich große Angst um mich, wollte mir helfen – und dennoch war meine Krankheit stärker. Meine Mama und unser super enges Verhältnis war seit jeher das wertvollste und wichtigste in meinem Leben. Und ohne meine Mama hätte ich es auch nicht geschafft. So viel schon mal vorweg. 

Trotzdem hatte jahrelang die Krankheit so eine große Macht über mich, und ich schaffte es nicht, sie zu besiegen. Anfangs – wie erwähnt – wollte ich das auch gar nicht, später konnte ich es nicht mehr. Anfang 20 jedenfalls, hatte ich so langsam die Schnauze voll vom Hungern und Dürrsein und wollte vor allem meine Familie und ebenfalls Freunde nicht mehr belasten. Also fing ich an, wieder normal zu essen. Ich nahm 10 Kilogramm zu – die Welt schien wieder in Ordnung zu sein. Äußerlich. Tatsächlich aber begann eine fast noch schlimmere Zeit für mich. Ich aß – und erbrach. Jahrelang. Anfangs waren es ein paar Male pro Woche, später täglich. Es war entwürdigend, eklig, körperlich und seelisch zerstörerisch. Und alles machte ich alleine mit mir aus. 

Ende 20 wollte ich das ALLES absolut nicht mehr. Ich schrieb Briefe an mich selber, flehte den lieben Gott an, mir zu helfen. Ich versprach mir selbst tolle Geschenke, wenn ich mit der Kotzerei aufhöre. Es half alles nichts. Teils ging es mir nach einer „Attacke“ so schlecht, dass ich das Gefühl hatte, ohnmächtig zu werden oder gleich zu sterben. Als mit 30 eine Kurzbeziehung sehr unschön zerbrach, zerbrach auch ich fast. Zwei Wochen lang hatte ich jeden Abend über 39 Grad Fieber, war jede Nacht durchgeschwitzt – und der Meinung, eine ganz schlimme Krankheit zu haben. Die ich unter dem Strich ja hatte. 

Der Wendepunkt

Ich ging zu meinem Hausarzt, der mich erst durchcheckte und dann zum Psychologen schickte. Therapieversuche hatte ich schon einige hinter mir, wollte es aber gerne nochmals versuchen. Und ich hatte Glück. Nachdem mir ein Psychotherapeut in meinem Wohnort – ich lebte damals im Großraum München – urlaubsbedingt erstmal keinen Termin anbieten konnte, klappte es bei einer Psychologin in der näheren Umgebung. Über die Google-Suche hatte ich sie gefunden – Website und Foto erschienen mir sehr sympathisch, und somit ging ich mit einem ganz guten Gefühl zu meiner ersten Sitzung. Zunächst behauptete ich, dass ich früher unter einer Essstörung litt, diese aber im Griff hatte und durch die Therapie das Ganze einfach noch festigen möchte. Doch bereits beim zweiten Termin ließ ich „die Hosen runter“. Offen, ehrlich, die ganze Geschichte. 

Die Therapie war sehr anstrengend und sehr gut, und ich arbeitete fleißig mit. Trotzdem änderte sich an meinem „Lifestyle“ vorerst nichts. Die täglichen Ess-Brech-Attacken blieben. So auch am 3. Oktober 2008. Ich wollte unbedingt auf das Oktoberfest, hatte mich riesig gefreut. Doch es klappte nicht wie geplant. Für mich ein Grund, massenhaft in mich hineinzustopfen und wieder loszuwerden. Doch das klappte ebenfalls nicht so recht. Statt Essen kam Blut aus Nase und Mund, und ich möchte diese furchtbare Prozedur gar nicht näher beschreiben. Als ich binnen weniger Minuten verheerende Kopfschmerzen bekam, bekam ich auch große Angst. Gehirnblutung – eine mögliche Konsequenz der Bulimie? Die Kopfschmerzen waren so schlimm, dass ich vor Schmerzen fast kollabierte. Meine Finger auf der Tastatur meines Telefons waren kurz davor, den Notruf zu wählen. Doch ich traute mich nicht. Vor allem wollte ich keinem Sanitäter erzählen, was ich mir gerade „angetan“ hatte. 

Plötzlich legte sich meine Panik und ich wurde ganz ruhig. „Sollte ich wirklich eine Gehirnblutung haben und innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben, dann war das wohl mein Weg. Sollte ich es überleben, weiß ich so so sicher, dass ich meine Krankheit für immer besiegt habe“. 

Ich habe überlebt – und habe meine Krankheit besiegt. Besiegt – und nicht nur zum Stillstand gebracht. Es folgten weitere 2,5 Jahre Psychotherapie – eine wertvolle Zeit. Nie hatte ich mit meiner Psychotherapeutin über die Ernährung gesprochen, nie hatte ich einen Ernährungsplan erhalten. Es ging in dieser Therapie ausschließlich um eins: mich selber wieder anzunehmen. Mich zu mögen, ja, mich zu lieben. Mich und meinen Körper wertzuschätzen. Mir bewusst machen, dass auch ich wertvoll bin. Dass auch ich einen Platz auf dieser Welt habe. 

Meine Botschaft

Mittlerweile sind 13 Jahre vergangen. Es gab seit dem 3. Oktober 2008 nicht einen einzigen Tag mehr, an dem ich Essprobleme oder irgendeinen Kampf hatte – auch in Krisenzeiten nicht. Vor einem halben Jahr ist meine über alles geliebte Mama gestorben. Völlig unerwartet und letztlich kerngesund mit nur 70 Jahren. Für mich ist die Welt zusammengebrochen, und ich weiß ehrlich gesagt nach wie vor nicht, wie ich das aushalten soll. Der Schock, der Schmerz lassen kein bisschen nach. Doch im kämpfe jeden Tag und versuche, einen neuen Weg zu finden. Einen Weg, bei dem meine Mama nach wie vor bei mir ist – anders eben. Wenn ich das geschafft habe, was ich so sehr hoffe, werde ich auch darüber einmal schreiben.

Was ich aber heute schon sagen kann: Trotz dieser Krise – der mit Abstand größten meines Lebens – habe ich keinerlei Probleme mit dem Essen. Und ich habe auch keine Angst davor. Denn mein Fundament ist unerschütterlich – und mein Fundament klingt eigentlich ganz simpel: Ich mag mich. Ich bin ein super Team mit mir selber. Ich würde zu mir halten, selbst wenn die ganze Welt mich scheiße findet. Nie niemals mehr würde ich meinem Körper so etwas Schlimmes antun wie damals. Ich verurteile mich nicht, nein. Verzeihen ist so wichtig – sich selbst und anderen. Zudem war es eine Krankheit – und kein Spleen, keine Schwäche, kein “Selbst schuld”, wie es Suchtkranken ja gerne nachgesagt wird. Was für Betroffene übrigens eine zusätzliche Belastung ist.

Ich bin jedenfalls sehr dankbar, dass ich gesiegt habe. Geheilt bin. Und das ist meine Botschaft, die ich schon seit vielen Jahren vermitteln möchte. Immer wieder heißt es aus Medizin, Wissenschaft &Co., dass Suchterkrankungen nicht heilbar sind. Im besten Falle zum Stillstand kommen. Man kann „trocken“, aber nicht mehr ganz gesund werden. Und das stört mich echt sehr. Denn ich weiß, dass es sehr wohl möglich ist. Ich weiß, wie ich mich damals gefühlt habe und wie ich mich jetzt fühle. Außerdem gibt es einfach keine Schablonen, die sich gleichermaßen über alle Menschen legen lassen.

Allein wenn man bedenkt, was es für einen Unterschied macht, ob man jeden Tag mit dem Gedanken durch das Leben geht, dass man gesund und geheilt ist oder man sich nur in einem “vorübergehenden Stillstand” befindet. Ich bin nicht nur davon überzeugt, sondern absolut sicher, dass die Gedanken einen so großen und entscheidenen Einfluss auf unser Leben und unser Wohlbefinden und letztlich unsere Gesundheit haben. “Die Gedanken sind’s” hat meine Mama ganz oft gesagt.

Meine Botschaft und meine Geschichte sind bestimmt nicht allgemeingültig. Es gibt viele Menschen – leider – die ihre Suchterkrankung vielleicht nie besiegen. Die kämpfen, aber immer wieder rückfällig werden. Die nur über kurze oder bestenfalls sehr lange Phasen einen Stillstand erreichen. Was ich aber definitiv sagen möchte: Es ist möglich.

Laufen, mein Lebensschatz

Seit 2013 laufe ich Marathon und habe mit dem Laufen einen so großen Lebensschatz für mich entdeckt. Ich bin ambitioniert, habe noch viele Ziele, und ich bin einfach so sehr dankbar, dass mein Körper sich wieder so gut erholt hat und ich diese Leistungsfähigkeit besitze. Sollten sich böse Zungen berufen fühlen, das Wort „Sportsucht“ auszuspucken, denen sei gesagt: abgelehnt! Das habe ich leider während meiner Krankheitszeit oft erlebt, dass einem Suchtkranken gerne eine ganze „Suchtkarriere“ prophezeit wird. Was soll das?

Auch hier: Natürlich ist das möglich, aber doch verdammt nochmal nicht bei allen Betroffenen! Wenn ich durch die Gegend renne, kommen mir manchmal Tränen des Glücks, weil ich das Laufen so liebe. Ich fordere meinen Körper, gehe in Wettkämpfen an meine Grenzen und achte genauso auf ausreichend Regeneration, gute Ernährung und Anti-Verbissenheit. Einen Körper, der einen über die Marathon-Distanz trägt, kann man nicht nicht lieben. Punkt. Das ist für mich auch nicht diskutierbar. Selbst mit meiner Haut, die bis heute nicht perfekt ist, kann ich leben. Schließlich läuft auch meine Haut mit Marathon – mit dieser “Gedankenübung” habe ich das mit dem Akzeptieren geschafft.

Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen jemals diesen Artikel lesen werden. Ich habe keine Ahnung, wie viele das interessiert. Doch ich habe einen Wunsch – und deshalb habe ich diesen Bericht geschrieben und veröffentlicht: Wenn wenigstens ein/e Betroffene/r das liest und anschließend das Gefühl hat, „ich kann meine Sucht vielleicht auch besiegen“, dann würde ich mich einfach wahnsinnig darüber freuen. Kein Mensch kann einem anderen Menschen sagen, was er schafft und was nicht. Das darf und muss jede/r für sich ganz persönlich entscheiden.

Was mir zudem echt am Herzen liegt: Macht Probleme nicht ausschließlich alleine mit euch aus! Holt euch Hilfe. Ob das professionell durch einen Therapeuten ist oder indem ihr euch Freunden anvertraut – auch das muss jede/r für sich entscheiden. Aber redet! Ich hätte diese Mobbing-Zeit bestimmt viel besser weggesteckt und wäre vielleicht nicht in diese Krankheit abgerutscht, wenn ich mein Schweigen gebrochen hätte. Doch das wird alles vermutlich seinen Sinn gehabt haben. Es war mein Weg, durch den ich sehr viel gelernt habe. Ein Weg, der mich ein großes Stück zu mir selber geführt hat.

5 Antworten

  1. Liebe Martina,
    Dein Bericht ist sehr berührend aber auch hoffnungsvoll. Ich hoffe, dass viele Menschen, die in der gleichen Situation sind, wie Du einmal warst, diesen Bericht lesen. Der Ihnen Hoffnung gibt, das so eine schlimme Krankheit/Sucht auch wieder vorbei gehen kann.

  2. Meli sagt:

    ❤️🍀

  3. Robby sagt:

    Hallo Martina,

    hab Dir vor ein paar Minuten auf die Mail des HH Marathons eine Nachricht zukommen lassen, bin zudem etwas neugierig geworden-gewesen und hab mich vor ein paar Minuten auf deiner kleinen, aber sehr feinen Seite wiedergefunden. Deine Erzählung hier, ich muss einmal durchatmen und alles verarbeiten. Respekt, vor so viel Ehrlichkeit und Offenheit, aus diesen Dingen ist das Leben geschnitzt

    • Martina sagt:

      Lieber Robby, vielen Dank für deine schönen Worte hier – das freut mich echt! Und auch vielen Dank für deine Nachricht via Hamburg Marathon. #laufenverbindet 🙂 liebe Grüße, Martina

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